Wenn du in eine Kirche mit einem mittelalterlichen Altar gehst oder dir einen solchen in einem Museum ansiehst, dann kannst du erkennen, dass ein Altar aus mehreren Teilen besteht. Von unten nach oben sind das der Altartisch, die Predella, das Altarretabel. Das Retabel setzt sich wiederum aus mehreren Teilen zusammen: Schrein mit Flügeln (bei einem Wandelaltar, sonst ohne Flügel) und dem Gespränge. Wir schauen uns heute einmal die Predella genauer an.

Eine Predella ist vor allem ein Teil eines mittelalterlichen Altars, wobei es die Predella auch bei Altären aus späteren Zeiten noch gibt. Dann sind die Unterteilungen der Einzelteile des Altars aber meist nicht mehr so klar zu erkennen. Das Wort „Predella“ kommt aus dem Italienischen und bedeutet „Stufe“ oder „Tritt“. Meist ist sie als Sockel oder Kasten gearbeitet und verbindet die Mensa, den Altartisch, mit dem Retabel, also dem Altaraufbau.

Bis zu einem Drittel der gesamten Höhe des Altars kann von einer Predella eingenommen werden. Seit dem 15. Jahrhundert werden Predellae verwendet. Die Predella bietet zusätzlichen Platz für gemalte oder geschnitzte Szenen. Die geschnitzten Figuren können vollplastisch oder als Halbfiguren geschaffen sein. Häufige Themen für diesen Altarteil sind das Abendmahl Christi mit den zwölf Aposteln oder die Grablegung Christi.

Eine weitere Funktion für die Predella ist, dass hier Reliquien aufbewahrt werden. In einigen Fällen liegen ganze Reliquienfiguren an diesem Platz, dies kannst du z. B. in Rom sehen.