Norwegens bekanntester Bildhauer
Wenn man sich mit norwegischer Kunst beschäftigt, kommt man diesem Künstler nicht vorbei: Gustav Vigeland, Norwegens wohl bekanntester und bedeutendster Bildhauer.
1. Leben und Werk
Der 1869 in Südnorwegen geborene als Adolf Gustav Thorsen geborene Gustav Vigeland war eins von fünf Kindern, sein Vater war Schreinermeister. Sein Bruder Emanuel war auch Bildhauer. Da er ein eher kränkelndes Kind war, wurde Gustav aus der Schule genommen und kam zu seinem Großvater mütterlicherseits nach Vigeland. Der Großvater förderte sein Talent als Holzschnitzer, in einer weiteren Lehre ließ er sich in Kristiania (heute Oslo) zum Bildhauer beim norwegischen Künstler Brynjulf Bergslien ausbilden. In dieser Zeit begann er auch den Nachnamen „Vigeland“ zu verwenden.
In der Herbstausstellung 1889 debütierte er mit der Arbeit „Hagar og Ismael“, ein Jahr später konnte er mit einem Stipendium eine Studienreise nach Kopenhagen unternehmen, wo er bei anderen Bildhauern hospitierte. Bereits mit der Herbstausstellung 1891 konnte er sich als Künstler etablieren.
Bei einem Aufenthalt in Paris kam er mit dem Werk von Auguste Rodin in Kontakt, das ihn tief beeindruckte und beeinflusste. Auf dem Weg zu einer weiteren Studienreise nach Florenz, hielt er sich drei Monate in Berlin auf, wo er auf Edvard Munch und weitere skandinavische Künstler traf. Besonders Munch und Vigeland beeinflussten sich für eine ganze Weile.
Mit Laura Mathilde Andersen hatte er zwei Kinder, zu denen er nach der Scheidung keinen Kontakt mehr hatte.
Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts konzentrierte er sich auf die Herstellung von Büsten bekannter Norweger. Diese brachten ihm den Ruf ein ein guter Porträtist zu sein, dem es gelang in die Seele des Dargestellten zu sehen. Und schon bald wollten alle von ihm porträtiert werden. Im Lauf seiner Karriere hat er ungefähr 100 Porträtbüsten geschaffen, z.B. von Henrik Ibsen oder Edvard Grieg.
Im Jahr 1901 gewann er einen Wettbewerb und entwarf die Medaille für den Friedensnobelpreis.
Sein vermutlich bekanntestes Werk ist der Vigeland-Park in Oslo, in dem ab 1906 über 200 Skulpturen aus Bronze, Granit und gehämmertem Eisen aufgestellt wurden. Der Vigeland-Park ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Norwegens mit mehr als 1 Million Besucher im Jahr.
Gustav Vigeland verstarb am 12. März 1943 in Oslo. Vier Jahre nach seinem Tod öffnete das Gustav-Vigeland-Museum, das in seinem früheren Atelier entstand. Es zeigt in einer Dauerausstellung die Werke des Künstlers. Schaut euch gerne mal die Homepage des Museums an.