Über die „ausLese“

Die Lese- und Gesprächsreihe „ausLese“ wurde von Judith Zwick konzipiert und wird auch von ihr moderiert. In Kooperation mit der Stadtbücherei Konstanz findet die „ausLese“ vier Mal im Jahr im Wolkensteinsaal im Kulturzentrum am Münster in Konstanz statt. Gemeinsam mit der jeweiligen Autorin oder dem jeweiligen Autor streift Literaturwissenschaftlerin Judith Zwick durch deren Gesamtwerk. Aber auch Menschen, die sich anderweitig beruflich mit Literatur auseinandersetzen, sind zu Gast. Und so wird über Literatur gesprochen, daraus gelesen und darüber diskutiert wie wir lesen und warum. Und darüber was Literatur mit uns zu tun hat und mit unserem Leben. Alle Infos findet ihr auf Judiths Internetseite

ausLese mit Jan Weiler

Beim letzten Termin für 2018 war der Journalist und Bestsellerautor Jan Weiler zu Gast. Ja, wenn es jetzt bei euch klingelt und ihr sofort „Maria, ihm schmeckt´s nicht“ im Kopf habt, seid ihr auf der richtigen Fährte. Doch Jan Weiler hat noch viel mehr geschrieben. Beim Gang durch sein Gesamtwerk erzählt er humorvoll wie es dazu kam, dass er den Bestseller „Maria, ihm schmeckt´s nicht“ geschrieben hat: nämlich eigentlich aus Versehen. Er wollte einer Lektorin quasi einen Gefallen tun. Ursprünglich sprang er mit der Geschichte über seine italienische Verwandtschaft beim sz-Magazin für eine andere Story ein, die überraschend ausgefallen war.

Eigentlich wollte er gar keine Bücher schreiben, denn er hatte ja schon einen Beruf, er war Journalist. Aber der große Erfolg seines Erstlings ließ ihn dann zum Vollzeitautor werden. Seine anschließende Lesereise führte zum Buch „In meinem kleinen Land“, in dem er alle kuriosen Erlebnisse dieser Lesereise fest hielt. Z.B. auch, dass er schon mal in Konstanz war – man ihn aber vergessen hatte. Der Saal im Konzil, der für die Lesung vorgesehen war, war nicht geheizt worden und untenan tobte die Fasnachtsveranstaltung.

Unterhaltsam und anschaulich berichtete Jan Weiler von seinem Weg zum Erfolgsautor und gab Einblicke in sein Werk. Natürlich wurde auch die Reihe rund ums „Pubertier“ angesprochen, die ja ebenfalls verfilmt wurde. In diesem Zusammenhang fand ich es sehr gut, dass er nochmals betonte, dass die Geschichten rund ums Pubertier zwar von seinen eigenen Kindern inspiriert seien, aber sie doch auch Fiktion enthalten – wie alle seine Werke. Schließlich muss er die Persönlichkeitsrechte seiner Verwandten wahren.

Auch aus seinem Leben als Journalist erzählte er die eine oder andere Anekdote und erntete viele Lacher aus dem Publikum. So zum Beispiel als er die Geschichte erzählt wie Peter Alexander ihm das Schwimmen beibringen wollte.

In den Partien, wo er aus seinem Werk vorliest, blitzt immer wieder Gesellschaftskritik auf, aber immer ohne erhobenen Zeigefinger und dafür mit einem Augenzwinkern. Am Ende des Abends, durch den Judith Zwick charmant und interessiert geführt hat, möchte man ganz schnell in den nächsten Buchladen laufen und alle Bücher kaufen, um sie sofort zu lesen.

Die Reihe „ausLese“ ist eine wunderbare Möglichkeit einen spannenden Abend zu erleben und sich auf die Spur der Literatur zu begeben.

Wenn ihr auch dabei sein wollt, habt ihr 2019 wieder die Möglichkeit: Am 13. Februar um 19.30 Uhr ist der Schauspieler Thomas Sarbacher zu Gast.