Ja, klar, der Rücken vom Esel. Aber der Eselsrücken ist auch eine Bezeichnung für eine bestimmte Bogenform. Er kann auch Eselsbogen, Schottischer Bogen oder Sattelbogen heißen oder – darunter kennt man ihn vermutlich am meisten: Kielbogen.

Der Eselsrücken ist ein Architekturelement, bei dem der Bogen geschweifte Kanten hat. Im unteren Teil sind sie nach außen gewölbt (also konvex) und im oberen Teil nach innen gewölbt, fast gestaucht (also konkav). So dass sich eine Bogenform ergibt, die an einen Eselsrücken erinnert, wenn man den Esel vom Popo her anguckt und die Rückenform betrachtet. Total professionell erklärt. Eine andere Assoziation ist ein umgedrehter Schiffskiel.

Vermutlich entstammt diese Form der islamischen Baukunst, und taucht ab dem 13./14. Jh. in der europäischen Kunst auf. Der Eselsrücken wird häufig als Dekorations- oder Auszeichnungselement verwendet, sowohl in der Profan- als auch Sakralarchitektur, aber auch in der angewandten Kunst oder der Buchmalerei.

 

Grabdenkmal für Friedrich Soler von Richtemberg, Maria-End-Chor im Konstanzer Münster die vorgeblendete Nischenarchitektur ist ein Eselsrücken