Am Tag des Schlafes dachte ich mich, könnten wir uns doch Hypnos mal genauer anschauen.

Wir kennen das Wort Hynose, aber woher kommt es eigentlich?

Es wird vom griechischen Gott des Schlafes abgeleitet: Hypnos. Je nach mythologischer Überlieferung brachte ihn seine Mutter Nyx (die Nacht) vaterlos zur Welt oder er ist der Sohn von Nyx und Erebos, der Finsternis. 

Sein Bruder ist Thanatos, der Tod. Gemeinsam wohnen sie in der Unterwelt Hades, wo genau ist auch nicht immer so klar: entweder in Erebos oder Tartaros, zwei Bereichen der Unterwelt oder im Haus der Nacht, also bei ihrer Mutter. Laut Ovid wohnt Hypnos in einer Höhle am Fluss Lethe, vor dem Höhleneingang wachsen Kräuter, die einschläfernde Wirkung haben. Wenn es nach Homer geht, wohnt er auf der Insel Lemnos, Statius sagt, er lebe im Westen. 

Mit seiner Frau Pasithea hat er zumindest die Kinder Morpheus (Gestalt), Phobetor (Schrecken) und Phantasos (Einbildung, Fantasie), vielleicht aber auch noch ein paar mehr Traumgestalten. Hypnos hat die Macht alle Götter, Menschen und Tiere in den Tiefschlaf zu versetzen. In der Kunst wird er meistens als schlafender Jüngling dargestellt, der einen Kranz aus Schlafmohn trägt und Flügel hat. Er kann aber auch ein greiser Mann mit Vogelflügeln sein oder ein junger Mann mit Schmetterlingsflügeln. Meistens hält er ein Füllhorn in Händen oder bei sich, das mit Schlaf und Träumen gefüllt ist und meistens hat er auch den Mohn bei sich. In vielen Darstellungen lehnt er sich an eine Säule oder wird von seinem Bruder Thanatos begleitet.

Wer ist Thanatos? 

Der Bruder des Schlafes ist der Tod. Thanatos ist ein Totengott, der für den sanften Tod zuständig ist – im Gegensatz zur Schwester Ker, der Göttin des gewaltsamen Todes. Über diese „Arbeitsteilung“ zwischen nettem Bruder und böser Schwester sag ich jetzt mal nichts… 

Thanatos lebt dort, wo sich Nacht und Tag begeben und Atlas das Himmelsgewölbe trägt. An diesen Ort dringen die Stahlen der Sonne Helios nicht hin und hier wohnt auch sein Bruder Hypnos. Man sagt, dass Thanatos ein eisernes Herz und einen erbarmungslosen Sinn habe, er gebe einen einmal gepackten Menschen nicht mehr frei und auch die unsterblichen Götter sind nicht vor ihm verschont – wohl doch nicht immer so friedlich, der Gute… 

Oft wird er als düster blickende Gestalt mit schwarzen Flügeln dargestellt, der dem Sterbenden mit einem Messer eine Locke abschneidet. Er kann auch als schöner geflügelter Jüngling gezeigt sein, der immer schläft. Meistens hält er eine Fackel in der Hand, deren Feuer erloschen ist – als Symbol für das Ende des Lebens.

Alles in allem also eine schrecklich nette Familie… Und mein Beitrag zum Tag des Schlafes.